Was ist schöner anzusehn als ein Quincunx, der stets gerade Reihen bildet?
Marcus Fabius Quintilianus, 35-95 n. Chr.
Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung prägten die Römer eine Münze, die fünf Unzen wert war – den Quincunx, vom lateinischen „quinque unciae“. Fünf Punkte zeigten seinen Wert an. Die Münze verschwand bald wieder, aber ihr Name überlebt bis zum heutigen Tag: er bezeichnet jede Anordnung von fünf Elementen, die wie die 5 auf einem Würfel geformt ist.
Der Winzer kennt den Quincunx als Pflanzordnung: die Reben, als Bäumchen gezogen, sind in versetzten Reihen angeordnet, in denen sich die Linien wiederholen, die der Quincunx andeutet. Dies war das bevorzugte System der Antike, denn es genügte zugleich den Notwendigkeiten der Ordnung, der effizienten Raumnutzung und der Ästhetik: der Weinberg sieht unabhängig von der Geländeform immer symmetrisch aus.
Es ist eine sehr teure Art und Weise, Weinbau zu betreiben, die viel Zeit und Geld kostet: Maschinen können nur in begrenztem Umfang eingesetzt werden. Ferner ist es unerlässlich, dass Weinbauer und Arbeiter eine lange Erfahrung in ihrem Anbaugebiet haben, um einen solchen Weinberg richtig bestellen zu können.
Natürlich stammen nicht alle guten Weine von Reben, die im Quincunx-Raster gepflanzt sind. Aber trotzdem gefällt es uns, den Quincunx als Symbol anzusehen für einen Wein, der aus seinem Terroir stammt, aus einer intakten Landschaft, aus der Arbeit der Menschen.