Die beste Zutat eines Weines ist die Ehrlichkeit des Winzers.
Aus „La montagna di fuoco“ von Salvo Foti
Die Landschaft ist vulkanisch, terrassiert. Die Trockenmauern sind mit einem ewig grünen Moos tapeziert. Die Reben spüren die Auswirkungen der extremen Klima- und Bodenbedingungen. Das Wetter kann schnell und unerwartet umschlagen (auf dem Ätna ist der Norden nach Süden gekommen!) und die winterlichen Temperaturen sind ungeahnt tief.
Der Weinanbau auf dem Ätna ist uralt. Das Gebiet hat noch wenig Tourismus gesehen und dies hat es der Gegend gestattet, unberührt zu bleiben, ohne allzuviele schädliche Eingriffe durch den Menschen. Die Reben werden als Büsche erzogen, 8.000-9.000 Rebstöcke pro Hektar, und können nur von Hand gepflegt werden, höchstens noch mit Hilfe von Maultieren. Die Temperaturen sind hart im Winter, im Sommer heiß und können erheblich schwanken zwischen Tag und Nacht (um nicht weniger als 30 °C). Eine Vielfalt an Rebsorten kann in den Weinbergen gefunden werden. Die besonderen Merkmale des sandigen, vulkanischen Terrains stammen von den zugrunde liegenden Felsen, die aus dem Aufbrechen der Lava antiken Ursprungs gebildet wurden. Das Gelände ändert sich ständig, tief und fruchtbar stellenweise, anderswo sehr dünn, wo das vulkanische Gestein freiliegt.
Die Pflanzen kämpfen mit ihrer Umwelt ums Überleben. Der Regen kann unerwartet kommen - zu jeder Zeit. Aber selbst bei starken Güssen wird dass Wasser durch den besonderen vulkanische Boden nicht zurückgehalten. Im Sommer arbeitet man hart, um so viel wie möglich aus der wenigen Feuchtigkeit, der sandige Boden behält, zu machen. Dennoch wird der Boden zu einem feinen Staub, der die Luft stickig macht und sich geradewegs in die tiefsten Falten der Haut schleicht.
Die Reben senken ihre Wurzeln tief in ein Gelände das sich aus den vielen Lavaströme der letzten Jahrtausende gebildet hat und keineswegs homogen ist - sowohl Makro- als auch Mikro-Elemente sind also hoch variabel.
Jede Rebe scheint ihre eigenen besondere Merkmale aufzuweisen, je nachdem, wo und wie sie ihre Wurzeln tief in den Boden senkt, ob sie auf fruchtbaren Humus oder nacktes Lavagestein treffen. Die Reben leiden oft am dies Mangel an Kompaktheit im Boden und an den häufigen klimatischen Exzessen. Dies aber regt die Pflanzen an, gibt ihnen einen hartnäckigen Überlebenswillen, und veranlasst sie dazu, nur wenige, aber reiche Früchte tragen. Nie zu süß oder zu konzentriert, reifen die Trauben sehr gut mit einer angenehmen Säure. Wenige Behandlungen mit Schwefel und Bordeaux-Mischung sind genug, um sie gesund zu halten.
Herzhaft und scharf, eine perfekte Verbindung von Komplexität in der Nase und Mineralität am Gaumen.
Ein Rosè aus dem höchsten Weinberg Europas, 1300 m über dem Meeresspiegel, von bis zu 200 Jahre alten Reben.
Ein Rosé, der kein Rosé ist: frisch und scharf wie ein großer Weißer, aber zugleich voll und wohlmundend, wie ein guter Ätna-Roter.
Ein Roter wie die Männer der Muntagna: brüsk, harsch, kantig, schneidend.
Jede Flasche erzählt die Geschichte einer Landschaft und eines Volkes, wie es sie nur ein mal gibt.
Von monumentalen Weinbergen an der Ätna-Nordseite: ein natürlicher Wein, der lebendig und dynamisch, komplex und elegant ist.
Vulkanisch und mineralisch, großes Reifepotential, von uralten Reben: das Flagschiff von Mick Hucknalls Weingut.